ZARB für Open Office, Beitrag II

Seit einiger Zeit arbeiten wir mit voller Konzentration an der Entwicklung von ZARB für Open Office. Nach einer recht mühseligen Einstiegsphase hat sich der Nebel inzwischen deutlich gelichtet und wir können auch schon klarere Aussagen zu Funktionsumfang, Zeitrahmen und Preisen machen .

Die Geschichte unserer Beschäftigung mit der OpenOffice-Programmierung und der Anpassung von ZARB begann vor etwa 4 Jahren mit einer Machbarkeitsstudie, die wir von einem Praktikanten durchführen ließen. Damals entstand bei uns der Eindruck, dass das Projekt zwar praktisch auf eine Neuprogrammierung von ZARB hinausliefe, aber die technischen Hürden nicht allzu groß sein sollten. Leider liegt der Teufel immer im Detail – und so tief waren wir mit unserer Machbarkeitsstudie nicht vorgedrungen. Deshalb erwartete uns vor ca. anderthalb Jahren, als wir erstmals ernsthaft an die Realisierung herangehen wollten, ein herber Realitätsschock.

Ich will hier nicht in die technischen Einzelheiten einsteigen. Nur so viel sei gesagt: Was den Komfort der Programmierumgebung, die Klarheit der Dokumentation und die sonstigen Hilfen für die Erweiterungs-Programmierung in OpenOffice betrifft, fühlte ich mich um mehr als 15 Jahre zurückversetzt in die Zeit, als ich zum ersten Mal begann, mit WordBasic in Microsoft Word an unseren Lehrer-Werkzeugen zu basteln. Also etwa dünne Wolldecke auf blankem Erdboden statt Bett mit Federkern-Matratze. Oder Frost und Nebel mit 5 Metern maximaler Sicht statt klarem Frühlingswetter und Aufbruchstimmung.

Genug gejammert. Inzwischen kommen wir recht gut zurecht, die Arbeit schreitet täglich schneller voran. Z.B. sind wir bei einem der größten Brocken (Wortsuchrätsel) bereits so weit vorgedrungen, dass wir den Arbeitsaufwand bei den verbliebenen anderen großen Brocken realistisch einschätzen können. Wir atmen sozusagen tief durch und stellen hoffnungsfroh fest: „Na, geht doch!“

Wir können jetzt immerhin schon versprechen, dass der Funktionsumfang weitestgehend dem von ZARB für Microsoft Office gleichen wird. Als Zielzeitpunkt der Fertigstellung ist Oktober 2009 geplant. Die Preise stehen zwar noch nicht endgültig fest, werden sich aber aller Voraussicht nach für Neukunden nicht vom bisherigen Preis der Ausgabe für Microsoft Office unterscheiden.

Bei Umsteigern werden wir wahrscheinlich mit dem sonst bei uns üblichen Update-Preis operieren (ca. 60% des Neupreises). Dabei werden wir die Weiternutzung von vorhandenen Lizenzen auf Microsoft Office erlauben, aber nur bei demselben Lizenznehmer – auch um die Umgewöhnung zu unterstützen. Der Weiterverkauf einer Lizenz der Ausgabe ZARB für Microsoft Office, die als Basis für die Einräumung des Umsteiger-Rabatts angegeben wurde, ist aber natürlich ausgeschlossen.

Für die Schullizenzen wird es die Möglichkeit geben, ein Kombi-Paket aus beiden Ausgaben zu erwerben. Manche Software-Verantwortliche in den Schulen halten das für überflüssig. Dagegen spricht folgende Überlegung: Zwar kann man in der Schule selbst allgemein festlegen, welches Office-Paket auf den Schulcomputern genutzt wird. Aber viele KollegInnen werden sich mit Recht dagegen wehren, dass diese Festlegung auch für ihren heimischen Computer gelten soll.

Hier gibt es große Empfindlichkeiten, die sich aus verschiedenen Quellen speisen. Zunächst einmal handelt es sich bei der Office-Software um ein zentrales Handwerkzeug, an das man sich gewöhnt hat. Dann müssen heimische Computer privat angeschafft werden, gehören also damit auch eindeutig zur Privatsphäre. Dort lässt man sich zwar gern durch die Schullizenz für ZARB unterstützen, aber die Entscheidungsgewalt über die verwendete Office-Software möchte man sicher nicht aufgeben. Hinzu kommt als psychologischer Hintergrund noch, dass der Verlust der steuerlichen Abzugsfähigkeit für Arbeitszimmer viele KollegInnen bereits aufs Äußerste erbittert hat. Kurz und gut: Die Schullizenz für ZARB als Kombi-Paket der Ausgaben für Microsoft Office und Open Office lässt eben die private Wahlmöglichkeit des Office-Pakets zu und vermeidet damit potentiell endlose Diskussionen und schlechte Gefühle.

Für uns als Mikro-Unternehmen ist diese Entwicklung außerordentlich wichtig. Wir haben sehr viel Zeit und Arbeit investiert und dabei auf andere mögliche Einkommensquellen verzichtet. Nun hoffen wir, dass wir auf diesem Weg demnächst viele Neukunden gewinnen können.  Und Sie, liebe ZARB-NutzerInnen, die sich zwar von Microsoft Office , aber nicht von ZARB trennen möchten, werden wir natürlich ganz besonders gern mit ZARB für OpenOffice versorgen.

7 Reaktionen zu “ZARB für Open Office, Beitrag II”

  1. Matthias Heil

    Aktuell ist Version 3 von Open Office – wird die evtl. im Oktober erscheinende ZARB-Version dazu kompatibel sein?

  2. Hans Zybura

    Ja, wir arbeiten seit ihrem Erscheinen mit Version 3.0 und 3.1 von Open Office und wir werden ältere Versionen auch nicht mehr berücksichtigen. Das wäre zusätzlicher Aufwand, der angesichts der einfachen Verfügbarkeit von Open Office keinen Sinn hätte.

  3. Matthias Heil

    …dann wollen Sie vielleicht eine Anpassung der Ãœberschrift Ihres Beitrags erwägen?

  4. Hans Zybura

    Das „II“ in der Ãœberschrift sollte nicht die Version von OpenOffice, sondern meinen 2. Beitrag unter dieser Ãœberschrift kennzeichnen. Software-Versionsnummern werden üblicherweise nicht mit römischen Zahlen ausgedrückt. Aber gut, ich ändere es.

  5. RaSa

    Wird Zarb für OOo auch unter Linux funktionieren. Ich warte schon ungeduldig …

  6. Hans Zybura

    Wir haben auch Linux im Auge und auf dem Zielplan. Aber da wir uns bisher nur mit Windows und MacOS gut auskennen, kann ich zu diesem Thema leider noch keine definitive Auskunft geben. Zudem haben wir die Komplikationen der allgemeinen Anpassung an OpenOffice erneut unterschätzt, so dass wir inzwischen wieder weit hinter unserem Zeitplan herhinken. Mehr dazu demnächst in einem eigenen Beitrag.

  7. Thorsten K.

    Ich freue mich sehr auf Zarb für OpenOffice und möchte mich gerne nach dem Erscheinungsdatum erkundigen.
    Das Hochfahren der virtuellen maschine auf dem mac ist doch sehr mühsam…